Das harte Los der 24-Stunden-Betreuerinnen

Frau Matei, eine rumänische Architektin, die an der Kunstuniversität in Linz beschäftigt ist, schildert das harte Los der rumänischen 24-Stunden-Betreuerinnen in Österreich.

Der unmittelbare Anlass zur Vereinsgründung war die Indexierung der vom Österreichischen Staat ausgezahlten Kinderbeihilfen an die in Rumänien lebenden Kindern der rumänischen Pflegerinnen. Diese entsprach einer Halbierung der Familienbeihilfen. Da der Europäische Gerichtshof diese Maßnahme als unionsrechtswidrig beurteilte, wurde sie aber in der Zwischenzeit aufgehoben.

Auf den ersten Blick wäre eine Anpassung der Familienbeihilfe für die in den osteuropäischen Staaten lebenden Kindern als eine durchaus vernünftige Maßnahme zu werten, da die Lebenshaltungskosten in diesen Ländern ungleich niedriger als in Österreich sind.

Aber mit den für Osteuropa hohen Familienbeihilfen in Österreich wird von den Pflegeagenturen spekuliert, indem bevorzugt Mütter mit halbwüchsigen Kindern für den Pflegedienst in Österreich angeworben werden, denn die Tageshonorare für eine 24-Stunden-Pflege sind äußerst niedrig. Sie bewegen sich nämlich zwischen € 37,– und € 100,– brutto. Der Durchschnitt liegt bei € 60,–. Davon sind aber noch die Ausgaben für die Sozialversicherung zu berappen.

In Österreich sind derzeit 60.000 ausländische Altenpflegerinnen und ungefähr 1.000 Pflegeagenturen tätig. Die ausländischen Pflegerinnen sind sozialrechtlich als Selbstständige abgesichert und bei der Wirtschaftskammer (WKO) als Mitglied gemeldet. Die WKO vertritt aber nur die Interessen der Pflegeagenturen, obwohl die Pflegerinnen die eindeutige Mehrheit bilden. So Frau Matei!

Der Verein kämpft infolgedessen auch gegen die „Ausbeutung“ durch die Pflegeagenturen, die eine  Scheinselbstständigkeit mit sich bringt: Einhaltung des Arbeitsrechtes, schlechte Arbeitsbedingungen, fehlender Zugang zu sozialen Leistungen usw..

Fernziel des 24-Stunden-Pflegevereines ist daher eine sozialrechtliche Gleichstellung mit den österreichischen Pflegekräften sowie Verleihen der österreichischen Staatsbürgerschaft und Familiennachzug.

Ein einfaches Rechenbeispiel  veranschaulicht bereits sinnfällig die Unfinanzierbarkeit einer sozialrechtlichen Gleichstellung mit österreichischen Pflegekräften:

Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt einer österreichischen Pflegekraft liegt bei € 2.000,–. Hinzu kommt ein 100-prozentiger Zuschlag der Nebenkosten für Arbeitgeber und –nehmer. Gesamtkosten daher: € 4.000 monatlich. Bei einer 24.Stunden-Betreuung kommen aber zwei Arbeitskräfte zum Einsatz. Die Gesamtbelastung erhöht sich daher auf € 8.000,– monatlich. Um monatlich vier- bis fünftausend Euro mehr als beim derzeitigen Pflegemodell. Siehe dazu die Berechnung der 24-Stunden-Pflegekosten in dem Artikel „24-Stunden-Betreuung – Inanspruchnahme und Kosten“

Das komplette Gespräch mit Frau Flavia Matei  ist in dem Buch von Markus Marterbauer und Martin Schürz: „ Angst und Angstmacherei. Für eine Wirtschaftspolitik, die Hoffnung macht“, Zsolnay Verlag, Wien, 2022, nachzulesen. Das Buch ist auch ansonsten zu empfehlen.

1 Kommentar

  1. Hallo. Ich suche einen Arbeitsplatz in der 24 Stunden Pflege. Kann perfekt deutsch sprechen. Habe einen Abschluss in der Pflege Schule gemacht. Ich bin eine gutmütige, liebe, charmante und freundliche Frau. Ich kann gut kochen, putzen und einkaufen. Bin zuverlässig. Ich möchte gerne einen Arbeitsplatz in Rohrbach, Marz, Mattersburg oder Walbersdorf bitte haben.Ich freue mich über Ihren Anruf:067761525987

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.